[Rezension] Kerstin Gier - Die Mütter-Mafia

Titel: Die Mütter-Mafia
Autor: Kerstin Gier
ISBN: 978-3404152964
Seiten: 320 Seiten
Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Women's Fiction
Bewertung: 4 Punkte

Eine Mutter ist gut. Mehrere Mütter auf einmal sind die Hölle! Constanze ist Anfang dreißig, bildhübsch, chaotisch - und frisch geschieden. In der adretten Vorstadtsiedlung, in die sie mit ihren beiden nicht weniger chaotischen Kindern nun zieht, um ein neues, besseres Leben zu beginnen, scheint es hingegen nur Vorzeigefamilien zu geben, Bilderbuch-Ehen, Bilderbuch-Kinder und Bilderbuch-Mütter. Allerdings merkt Constanze bald, dass dieser Eindruck trügt - und schneller als ihr lieb ist, steckt sie mittendrin in einem turbulenten Verwirrspiel aus Konkurrenz, Intrigen und Seitensprüngen. Hier überlebt nur, wer Mitglied der streng geheimen Mütter-Mafia wird. Wenn Frauen zusammenhalten, können sie tatsächlich die Welt verändern - zumindest in einer kleinen Vorstadtsiedlung.

Kerstin Gier ist Mitte 40 und wohnt mit ihrer Familie in Bergisch Gladbach. Bereits 1995 hat sie mit dem Schreiben von Frauenromanen begonnen. Und ihr erster Roman Männer und andere Katastrophen war ein großer Erfolg und wurde promt verfilmt. Auch die nachfolgenden Romane erfreuen sich größter Beliebtheit.

Das Buch beginnt recht vielversprechend mit einem Auszug aus dem "Mütter-Society-Insektensiedlung"- Forum. Hier unterhalten sich die Mitglieder über die jeweiligen Angebote für ihre Kinder. NAtürlich dreht es sich hier keinesfalls um eine lapidare Krabbelgruppe, die angeboten wird. Ganz im Gegenteil: Die Kinder der Mitglieder haben ein straffes Programm, sei es Klavierunterricht oder ein exklusiver Fremdsprachenkurs. Getreu dem Motto, wir erziehen unsere Kinder zu Privilegierten und dafür würden diese Mütter alles tun. Das erste Kapitel beginnt mit Constanzes Heimreise und ihr Umzug in ein neues Zuhause. Constanzes Mann hat nämlich die Scheidung eingereicht und weil er ja "so" großzügig ist, bekommt Constanze sein Elternhaus für sich und für die Kinder. Dummerweise hatte er keine Zeit mehr für eine ordentliche Renovierung / Entrümpelung und so finden sich die Kinder in den 50/60iger Jahren wieder. Mit dem ersten Kapitel kamen bei mir kleine Zweifel, ob es wirklich das Richtige für mich ist, denn ich kam mir selbst vor wie bei 'Omi'. Doch dann tritt Mimi in Constanzes Leben und bringt ordentlich Schwung mit. Getriezt von ihren garstigen Nachbarn, einem alten Rentnerpaar mit einer Rechtschutzversicherung und von den arroganten Ziegen der Mütter-Society, schafft Constanze es doch noch sich in der Insektensiedlung einzugewöhnen.  

Mit dem 'Umbruch' (Constanzes Eingewöhnung und die Freundschaft zu Mimi) entpuppt sich dieses Buch als wahrer Fesslungskünstler. Die Spannung steigt. Der Leser wird mit viel Witz und Charm bei Laune gehalten. Und natürlich fliegen hier auch ,sprichwörtlich, "die Fetzen". Dieses Buch ist eine Mischung aus einem frechen Frauenroman mit Hang zur Romantik und aus unseren gesellschaftlich-gegenwärtigen 'Eigenheiten' (Nachbarschaftsstreiterein mit Anwälten, Kindererzihungsansichten, u.n.v.m.). Es ist nicht zu überspitzt und eine schöne Abwechslung zum ganz normalen eigenen Wahnsinn (Alltag mit Kindern und anderen Müttern). Das Ende hat einen kleinen Haken, nämlich es ist mir zumindest in einem Punkt zu offen gehalten. Hier wäre ein kleiner Epilog fabelhaft gewesen. 

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