[Rezension] Stephan Brüggenthies – Der geheimnislose Junge

Titel: Der geheimnislose Junge
Autor: Stephan Brüggenthies
ISBN: 978-3821858494
Seiten: 510 Seiten
Erscheinungsjahr: 2009
Verlag: Eichborn
Genre: Krimi
Bewertung: 5 Punkte

Tom Lindner, gerade mal 15 Jahre alt, wird vermisst. Ein grausamer Fund führt den Komissar Zbigniews Meier nach Italien. Dort taucht eine kopflose Jungenleiche auf, ob das Tom Lindner ist? Komissar Zbigniews lässt der Fall nicht los, obwohl er bereits geschlossen wurde, ermittelt er weiter und fügt Puzzleteil für Puzzelteil zusammen. Ob Tom vielleicht doch einfach nur seinem strengen Elternhaus entkommen wollte?…


Anfangs war ich sehr skeptisch, aber einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Ich kannte weder Stephan Brüggenthies, noch fand ich das Cover ansprechend. Auch der Klappentext hätte mich wahrscheinlich nicht überzeugt, das Buch zu kaufen und zu lesen. Aber ich bin wirklich froh, dass ich es bekommen habe und gelesen habe. Nach nur 2 Tagen war es leider schon aus.

Der Autor kommt ziemlich schnell auf den Punkt, nach einer kurzen amüsanten U-Bahn-Szene und des "Kennenlernens" hat der Protagonist Zbigniew auch schon seinen ersten Fall. Tom Lindner wird vermisst und mit dem Besuch bei seinen Eltern beginnt eine stetig ansteigende Spannung.

Wie Mankell mit Kurt Wallander erschafft Brüggenthies imt Zbigniew Meier einen facettenreichen Kommissar mit Niveau und subtilem Humor, aber auch mit Schwächen, Lastern und Ratlosigkeit ... Dem Regisseur und Drehbuchautor Brüggenthies gelingt mit diesem Buch ein bestens erzähltes, durchweg fesselndes Romandebüt auf internationalem Niveau. (Kölner Illustrierte, 8/2009)

Brüggenthies Schreibstil gefällt mir wahnsinnig gut - spannend und flüssig. Auch das jedes Kapitel, insgesamt gibt es übrigens 23, mit einem Cliffhanger endet. Die Beschreibung der Charaktere und der Schauplätze sind gut und detailliert. Gefühle und Emotionen sind ebenfalls sehr anschaulich beschrieben, der Leser bekommt das Gefühl, als erlebe er fast alles mit. Was mich jedoch wirklich beeindruckt hat, ist das es hier zu keiner Zeit langweilig wird und dass das Buch alles andere als durchsichtig ist. Bei vielen Krimis weiß man meistens recht schnell wie sie zu ende gehen. Hier definitiv nicht und das erzeugt eine ungeheure Spannung. Wirklich erst am Schluss kommt die Auflösung des Rätsels und ich wäre im Leben nicht auf diese Personen gekommen.

Mit seinen 510 Seiten ist das Buch nicht gerade kurz, aber es gibt nicht eine Seite die den Leser enttäuscht. Gerade auch das Zwischenmenschliche (Partnerschaft, Leidenschaft, Begierde und auch Sex) verleiht dem Roman noch mehr Spannung und mehr Realität ohne dabei eine gewisse Eintönigkeit oder gar Langeweile zu erzeugen. Bei Brüggenthies Krimi hat man noch nicht mal die Zeit, sich auch nur annähernd zu langweilen.

Fazit: Wer diesen Roman nicht liest, verpasst wahrscheinlich den besten deutschen Krimi-Autor. Zu einigen Büchern würde ich gerne die Verfilmungen sehen, hierzu aber nicht, denn das Buch lief in mir wie ein Film ab. 

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An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei BILD.de, die Verlage Bastei Lübbe und Eichborn sowie die Plattformen libreka! und claudio.de bedanken, die 3 wunderbare Bücher + Hörbücher in einer kostenlosen Download-Aktion zur Verfügung stellten. Vielen Dank.

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